Innovationsnetzwerk

Berliner Metall- und Elektroindustrie

 

Die öffentliche Förderung des Netzwerk ist 2011 planmäßig ausgelaufen und das Netzwerk wurde beendet. Ein Folgeprojekt ist in Planung.

Ergebnisse

1)
Die Veranstaltungsreihe „Industriegespräche“ wurde erfolgreich gestartet und ist inzwischen etabliert. Fachleute des Unternehmens stellen dabei ihr Unternehmen vor, seine Erfolge und künftige Vorhaben, tauschen sich mit ausgewählten Gästen, darunter Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, IHK-Geschäftsführung, Vertretern der Berliner Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen, der Agentur für Arbeit, von Berliner Behörden und Technologieförderern aus und vereinbaren Kooperationen zur Lösung unternehmensspezifischer Anliegen. Bisher fanden sechs solcher Veranstaltungen statt: im Januar 2006 bei der MAN Turbo AG, im Juli 2006 bei Alstom Power Service, im April 2007 bei Stadler Pankow, im September 2007 bei Pepperl+Fuchs, im April 2008 bei Schleicher electronic GmbH, im Juli 2009 im Umspannwerk Kreuzberg als gemeinsame Veranstaltung aller Netzwerkunternehmen und im Februar 2010 für Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH).

2)
Im Gefolge der MAN-Veranstaltung wurden Logistik-Probleme von MAN und der benachbarten Borsig GmbH gelöst. Der An- und Abtransport schwerer Lasten über die Straße war schwierig. Jetzt wird der Borsig-Hafen reaktiviert. Zudem konnte erreicht werden, dass die Zeitfenster für Schwerlasttransporte über die Straße für beide Unternehmen verdoppelt wurden.

3)
Die schon bestehenden Kooperation zwischen MAN und der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH) wurde nach der Veranstaltung „Industriegespräch“ weiter vertieft.

4)
Zwischen MAN und der Technische Universität Berlin (TU) wurde eine Kooperation in der gewerblichen Erstausbildung vereinbart: Mechatroniker werden künftig gemeinsam ausgebildet. Bei Folgetreffen zwischen FuE-Verantwortlichen der MAN und Vertretern der TU wurde über Kooperationen bei FuE-Themen des Unternehmens beraten, die Zusammenarbeit bei Diplomarbeiten und Praktika wurde intensiviert.

5)
Für Alstom Power konnte eine Sondergenehmigung von Senatsverwaltung und Ausländerbehörde zum Einsatz von Spezialisten aus ausländischen Alstom-Werken bei Spitzenbedarf erreicht werden. Zwischen Verantwortlichen des Unternehmens, der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) und der TU fanden mehrere Gespräche über eine engere Zusammenarbeit bei Praktika, Diplomarbeiten und FuE-Themen statt.

6)
Auf Initiative des Netzwerks fand im Sommer 2006 auf Einladung von Senator Wolf im Roten Rathaus eine Veranstaltung „Wirtschaft meets Wissenschaft“ statt, auf der die Leiter der Berliner Hochschulen und Vertreter von Unternehmen über Schritte zur Verbesserung der Zusammenarbeit und des Transfers zwischen Hochschulen und Unternehmen berieten.

7)
Auf Vermittlung des Netzwerkmanagements berieten Personalleiter der Netzwerkunternehmen und die Leitung der Agentur für Arbeit Nord über eine bessere Zusammenarbeit bei der Rekrutierung von Fachkräften (gewerbliche Erstausbildung, Weiterbildungsthemen, akademische Fachkräfte).

8)
Zwischen dem Netzwerkmanagement und den Hochschulteams der Berliner Agenturen für Arbeit ist vereinbart, dass die Teams Unternehmen des Netzwerks bei der Werbung an den hiesigen Hochschulen unterstützen.

9)
Auf Initiative des Netzwerks organisierte die Technologiestiftung (TSB) einen Workshop mit Unternehmen der Kraftwerks- und Luftverkehrsbranche der Region über gemeinsame Themen in Bereichen wie Logistik, Zulieferer, Forschung, Personal.

10)
Das Netzwerk unterstützte die Erstellung einer Energiestudie der TSB.

11)
Auch auf anderen Feldern besteht eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem Netzwerkmanagement und der TSB.

12)
Für das Netzwerkunternehmen Pepperl+Fuchs wurden neue Partner in Adlershof und im OpteccBB-Netzwerkverbund gefunden. Mit der FHTW hat das Unternehmen die Zusammenarbeit intensiviert.

13)
Das Insistieren des Netzwerks und anderer Akteure auf eine offensive Industriepolitik und eine bessere Vermarktung des Industriestandorts Berlin durch die Politik wird von der Senatsverwaltung für Wirtschaft aktiv unterstützt. Am 1. November 2007 fand eine große Industriekonferenz unter Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit statt. Folgekonferenzen sind verabredet. Schwerpunkt der nächsten Tagung wird vermutlich das Thema Innovation sein.

14)
Mit der TU Berlin haben Gespräche über eine bessere Unterstützung für die Unternehmen bei der Weiterbildung ihrer Fachkräfte und über eine engere Kooperation mit Fachleuten der TU bei FuE-Themen der Unternehmen begonnen.

15)
Am 6. Juni 2008 fand ein erster Workshop „Innonetz trifft Wissenschaft - Personal“ an der TU Berlin statt, auf dem sich die Personal- und FuE-Verantwortlichen der Netzwerk-Unternehmen mit Fachleuten der Hochschulen (TU, TFH, FHTW), den Hochschulteams der Berliner Agenturen für Arbeit und der Senatsverwaltungen für Wirtschaft und Wissenschaft über eine engere Kooperation bei Personalthemen der Unternehmen (inkl. Weiterbildung) berieten.

16)
Am 07. Oktober 2008 fand der zweite Workshop „Innonetz trifft Wissenschaft - F&E“ stat. Hier trafen sich die F&E-Fachleute der Netzwerkunternehmen mit Verantwortlichen der Hochschulen (FHTW, TFH, TU), Fachleuten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, der Gesellschaft für Patentverwertung Berlin mbH (IPAL) , der Technologiestiftung Berlin (TSB), der Investitionsbank Berlin (IBB) und Verbandsvertretern. Es wurde beraten, was getan werden kann, um die Rahmenbedingungen (Ressourcen und Regelwerke, Unterstützungseinrichtungen und Förderprogramme) für Forschungs- und Entwicklungskooperationen zwischen den Netzwerkunternehmen und den Hochschulen einfacher zu gestalten.

17)
Die ständigen Bemühungen des Netzwerks und anderer Berliner Akteure um eine offensive Industriepolitik und eine bessere Vermarktung des Industriestandorts Berlin durch die Politik wird nach wie vor von der Senatsverwaltung für Wirtschaft aktiv unterstützt. Am 20. November 2008 fand nun die Folgekonferenz des in 2007 gestarteten Formats „Berliner Wirtschaftskonferenz - Industrieforum 2007“ statt. Auch das diesjährige „Innovationsforum 2008“ in Adlershof stand unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit.

18)
In Zusammenarbeit mit dem Projekt Building Bridges der TU Berlin unterstützte das Netzwerkmanagement ein Kooperationsprojekt der Firma Stadler Pankow mit der TU Berlin. Das Institut für Konstruktion, Mikro- und Medizintechnik, Fachgebiet Konstruktion von Maschinensystemen, wird im Jahr 2009 ein F&E-Projekt durchführen, dessen Ergebnisse sich in konkreten Produktinnovationen auswirken sollen.

19)
Die langjährigen Bemühungen des Netzwerkes, die Kraftwerkskomponenten- und Turbomaschinenhersteller stärker in den Fokus der aktiven Berliner Wirtschaftspolitik zu stellen, haben nun mit dazu beigetragen, dass ein 5. Berliner Kompetenzfeld/Zukunftsfeld „Energietechnik“ von der Politik beschlossen wurde. Neben der Photovoltaikbranche u.a. sollen ausdrücklich jene Unternehmen berücksichtigt werden, die sich in den Bereichen „Turbomaschinen, Kraftwerksturbinen und Kraftwerkstechnik“ in Berlin engagieren.

20)
Für das neu entstehende Berliner Kompetenzfeldes „Energietechnik“ entwirft die Politik mit den beteiligten Akteuren (u.a. TSB) Strategien und „Handlungsfelder sowie strategische Ziele und Leitprojekte. (…) Zudem sind Querschnittsthemen wie Technologietransfer, Fachkräftesicherung und Innovationsfinanzierung Bestandteil der Zukunftsfeldstrategien.“ Vor diesem Hintergrund und mit Unterstützung des Netzwerkmanagements ist es den Netzwerk-Unternehmen MAN Turbo und Alstom Power Service gelungen, dem Cluster-Projekt „Maintenance, Rapair and Overhaul in Energie und Verkehr“ des Fraunhofer Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik beizutreten. Die Unternehmen werden für die nächsten drei Jahre bi- und multilaterale F&E-Projekte in diesem Rahmen durchführen.

21)
Die durch das Industriegespräch bei Schleicher electronics ausgelösten FuE-Impulse und -Kontakte wurden seitdem vom Unternehmen in einer Produktinnovation umgesetzt. Unter dem Produktnamen „motion capture interface“ hat Schleicher electronics auf dem Gebiet der „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ eine intuitive Robotersteuerung entwickelt und kann somit sein kundenorientiertes Produktportfolio erweitern.

22)
Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Netzwerkmanagement und der TSB sind vielfältige Arbeitskontakte entstanden. Auch das Netzwerkunternehmen Schleicher electronic nutzt diese, um sich mit F&E-Akteuren und anderen Partnern zu vernetzen. Besonderen Anklang fand das TSB-Angebot "WTT-Kooperationsforum", auf dem Spezialisten von Schleicher electronic aktiv mitwirkten.

23)
Mit den drei technischen Hochschulen (BHT, HTW und TU Berlin) wurde eine umfassende Kooperationserklärung mit den Netzwerkunternehmen Ende 2009 abgeschlossen. Inhalt der Absichtserklärung ist:

  • Aufbau von informellen Arbeitszusammenhängen, in denen (jenseits         von konkreten F&E-Aufträgen oder -kooperationen) Orientierungs- und Informationsprozesse zwischen den F&E-Fachleuten der Unternehmen und denen der Hochschulen intensiver gestaltet werden können.
  • Erstellung von für alle Netzwerkunternehmen gleichermaßen verwendbare, einheitliche und standardisierte Vertragsbausteine für Kooperationsprojekte (einfacher Mustervertrag). Diese sollen einfache F&E-Projekte der Unternehmen des Innovationsnetzwerkes mit den drei Hochschulen regeln, die nicht zu schutzfähigen Themen/Patente vordringen.
  • Erstellung  von ebenfalls für alle Netzwerkunternehmen gleichermaßen verwendbare, einheitliche, aber umfassendere (Muster-) Rahmenverträgen für künftig evtl. durchzuführende komplexere und langfristige Forschungs- und Entwicklungsprojekte mittleren und größeren Umfangs.

24)
Wie in der Kooperationserklärung geplant, wurde die Erstellung eines standardisierten Vertragsbausteins für einfache Kooperationsprojekte mit den drei technischen Hochschulen erfolgreich abgeschlossen. Der von allen Seiten geprüfte und gebilligte Mustervertrag („Berliner F&E-Vertrag“) liegt nun vor und erleichtert die Zusammenarbeit der technischen Hochschulen mit den Netzwerkunternehmen.

25)
Die vom Innovationsnetzwerk und anderen Akteuren angeregte Schließung der „F&E-Förderlücke“ bei marktgetriebenen und mit knappem Zeithorizont hinterlegten F&E-Bedarfe von KMU wurde von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen umgesetzt. Seit Oktober 2009 unterstützt das Förderprogramm „Transfer Bonus“ den Technologie- und Wissenstransfers von Wissenschaftseinrichtungen in KMU.

Auf Bitte der Senatsverwaltung für Wirtschaft stellte das Innovationsnetzwerk seinen mit den drei technischen Hochschulen verhandelten Mustervertrag für das Förderprogramm zur Verfügung.

26)
Im Anschluss an das Industriegespräch von Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH) im Februar 2010 berieten in einem internen F&E-Workshop ausgewählte Berliner Wissenschaftler mit den Verantwortlichen von BSH über mögliche Kooperationen. Mit allen drei technischen Hochschulen wurde dort ein gemeinsames Koordinierungsteam verabredet. In diesem Arbeitszusammenhang treffen sich seitdem alle Beteiligten und erarbeiten gemeinsame F&E-Projekte im interdisziplinären Bereich der Simualtion von Wäschpflegeprozessen in Waschmaschinen und Wäschetrocknern.

Diese Kooperationsplattform zwischen BSH und den drei technischen Hochschulen Berlins wird vom Unternehmen nun auch für Transferprojekte im Schwerpunkt Produktion genutzt. Erste Schritte zu gemeinsamen Projekten mit den Hochschulen wurden bereits verabredet.

27)
Mit der Auftaktveranstaltung „Industriegespräch“ Anfang 2010 und der anschließenden Prozessbegleitung hat das Innovationsnetzwerk dazu beigetragen, dass nach gut einem Jahr intensiver Vorbereitungen die Bosch und Siemens Hausgräte GmbH im Juli 2011 (siehe Pressekonferenz) in eine intensive Kooperation mit allen drei technischen Hochschulen Berlins startet. Dabei beteiligen sich die Hochschulen jeweils entsprechend ihrer besonderen Stärken und Spezialgebiete. Durch den hochschulübergreifenden Netzwerkcharakter der Kooperation können die F&E-Prozesse des Unternehmens besonders nachhaltig und umfassend vorangetrieben werden.

Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung innovativer Waschmaschinen- und Wäschetrocknergenerationen. Die Simulation des gesamten Wäschepflegeprozesses am Computer, Waschmaschinen, die nahezu ohne Wasser waschen und fast geräuschlos arbeiten, hygienisch einwandfreie Waschergebnisse bei sehr niedrigen Temperaturen – dies sind einige Themen, die im Mittelpunkt der interdisziplinären Forschung stehen werden (Presseberichte).

Weitere F&E-Themen werden aktuell nach dem Modell der angelaufenen Kooperationsprojekte organisiert. So ist damit zu rechnen, dass sich für BSH mittel- und langfristig am F&E-Standort Berlin ein breiter Forschungscluster mit den drei technischen Hochschulen entwickelt.